École de Paris
29. Januar 2017 – 09. April 2017
In der bildenden Kunst ist der Begriff „École de Paris“ eine allgemeine Bezeichnung für die zahlreichen Stile, Bewegungen und Tendenzen der modernen Kunst, die sich von 1890 bis 1940 in Paris entwickelten.
In jener Zeit zog die Kulturmetropole Künstler aus der ganzen Welt an, welche die Pariser Kunstszene maßgeblich prägten. Dazu gehörten in erster Linie Pablo Picasso, Juan Gris und Amedeo Modigliani. Als bekannte französische Künstler sind unter anderem Henri Matisse, André Derain und Georges Braque dieser Pariser Schule zuzurechnen, die große Namen wie Marc Chagall, Wassily Kandinsky, Kees van Dongen, Victor Vasarely, Max Ernst, Salvador Dalí, Joan Miró und Piet Mondrian hervorbrachte.
Bezeichnend für die „École de Paris“ sind die Ausprägungen der zahlreichen Kunststile: In der Zeit vor 1900 dominierten Impressionismus und Post-Impressionismus, bis 1914 herrschten Fauvismus und Kubismus in Paris vor. In den Jahren 1918 bis 1924 entwickelten sich Expressionismus und Dadaismus, von 1925 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs der Surrealismus.
Paris galt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Welthauptstadt der Kunst. Die zugewanderten Maler und Bildhauer, von denen die meisten in Armut lebten, siedelten sich vorrangig auf dem Montmartre an, später im Vergnügungsviertel Montparnasse. Die Stadt bot ein unvergleichliches Nachtleben mit berühmten Cafés, Kabaretts, Kunstausstellungen sowie ein riesiges Opern- und Ballettprogramm. Die Nachtclubs und Theater wiederum waren begeisterte Konsumenten von Plakatkunst und Kostümentwürfen. In diesem Schmelztiegel des Montparnasse stach eine Gruppe ganz besonders heraus: Die jüdischen Künstler aus Russland, Polen und Zentraleuropa. Trotz ihrer verschiedenen Stile hatten sie etwas gemeinsam: die Flucht vor antisemitischen Tendenzen in ihren Heimatländern. Einige der Maler erlangten in den 1920er Jahren Berühmtheit, wie zum Beispiel Soutine, Lipchitz und Chagall. Viele dieser Künstler wurden jedoch während der NS-Herrschaft diffamiert und in Konzentrationslagern getötet.
Über einhundert Exponate der „École de Paris“ aus seinem Besitz hat der polnische Kunstsammler Marek Roefler für eine Ausstellung im Museum im Schafstall in Neuenstadt a. K. zur Verfügung gestellt. Seit 20 Jahren sammelt Roefler mit Begeisterung Kunstwerke der „École de Paris“. Seine Faszination für die Pariser Schule wuchs noch als er erkannte, welchen bedeutenden Einfluss die polnisch stämmigen Künstler auf die damalige internationale Kunstszene hatten, in ihrem Heimatland Polen selbst aber nahezu unbekannt waren. Marek Roefler hat eine der interessantesten Kunstsammlungen aufgebaut, die vor allem Künstlern jüdischer Herkunft aus Osteuropa, vorrangig aus Polen, gewidmet ist. Die Sammlung, die seit 2010 ganzjährig in seinem Privatmuseum „Villa La Fleur“ bei Warschau der Öffentlichkeit stilgerecht präsentiert wird, spiegelt die Leidenschaft und Verbundenheit des Sammlers mit der „École de Paris“ wider.
Vom 29. Januar bis 9. April 2017 werden im Museum im Schafstall in Neuenstadt a. K. Bilder und Skulpturen von 40 Künstlern gezeigt; unter anderem Kunstwerke von Henri Epstein, Moïse Kisling, Louis Marcoussis, Henryk Hayden, Maurice Mendjizky, Simon Mondzain, Mela Muter, Alicja Halicka und Eugeniusz Zak. Eine atemberaubende Präsentation von Meisterwerken der „École de Paris“.
Öffnungszeiten
Mittwoch – Samstag: 14:00-17:00 Uhr
Sonntag: 10:00-17:00 Uhr
und nach telefonischer Absprache unter 07139/3924
Führungen:
jeden Sonntag um 11.00 Uhr: 4,00 Euro zzgl. Eintritt
Gruppenpreis für Sonderführungen: 90,00 Euro zzgl. Eintritt
Eintrittspreise
5,00 Euro
Ermäßigt 3,00 Euro
Schirmherrschaft
Thomas Strobl
Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Jacqueline Vermere
Präsidentin der Société Académique des Arts, Sciences et Lettres, Paris
Förderer & Partner
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École de Paris
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